Historie

Aus einer projektbezogenen Arbeitsgruppe zur Ausarbeitung eines lokalen, zwischen Kliniken, Polizei, Rettungsdienst und Behörden abgestimmten Versorgungskonzeptes für den Terror-MANV bzw. lebensbedrohliche Einsatzlagen (LebEL) entsteht in Ulm die „Klinikübergreifende Sicherheitskonferenz“ (KLÜSIKO), die später zu Vorbild und Keimzelle der baden-württembergischen KLÜSIKO wird.

Am Rande eines von der Deutschen Traumastiftung in Ulm durchgeführten Symposiums wächst die Idee, vor dem Hintergrund einer wachsenden Terrorgefahr durch sog. „IS-Heimkehrer“ eine ähnliche Arbeitsgemeinschaft auch auf Landesebene ins Leben zu rufen. Diese soll als Forum zum Erfahrungsaustausch zwischen den Kliniken dienen, Qualitätsindikatoren für die Vorbereitung auf terroristische Anschläge entwickeln und daraus ein Positionspapier erarbeiten. Treibende Kräfte im Gründungsprozess werden die Universitätsklinika Ulm und Freiburg, das Bundeswehrkrankenhaus Ulm und das RKH-Klinikum Ludwigsburg.

Nach einer mehrmonatigen Vorbereitungsphase erfolgt am 5. Juni 2018 erneut in Ulm die Gründung der Arbeitsgemeinschaft „Klinikübergreifende Sicherheitskonferenz Baden-Württemberg“ als Zusammenschluss der vier Universitätsklinika, neun weiterer Krankenhäuser, des Sozial- und Innenministeriums und der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft. Als Sprecher werden Prof. Dr. Ernst Pfenninger (Ulm) und Dr. Stefan Weiß (Ludwigsburg) gewählt. Außerdem werden vier Arbeitsgruppen zur Erarbeitung eines ersten Positionspapiers gebildet.

Die AG KLÜSIKO BW veröffentlicht ihre erste Handlungsempfehlung „zur klinischen Versorgung von Patienten bei lebensbedrohlichen Lagen und Massenanfall von Verletzten“. Zwei weitere Papiere zu CBRN-Lagen im klinischen Setting und Cyberangriffe auf Gesundheitseinrichtungen folgen im Februar 2023 und Mai 2024.

Anlässlich ihrer zehnten Hauptsitzung kehrt die AG KLÜSIKO BW an ihren Gründungsort Ulm zurück. Themenschwerpunkte der Konferenz sind praktische Anwendungsbeispiele bisheriger Konzepte, ein Rückblick auf die Arbeit der vergangenen fünf Jahre sowie ein Blick in die Zukunft.

Die bisherigen Arbeitsgruppensprecher treffen sich zu einer zweitätigen Klausur in Balingen, um über die Eckpunkte für die strategische Ausrichtung der Arbeit der AG KLÜSIKO BW zu beraten. Die Beratungen umfassen auch die Konstituierung der KLÜSIKO BW als eingetragener Verein, Außendarstellung und zukünftige inhaltliche Schwerpunkte. Die Ergebnisse dieser Tagung werden den Mitgliedern bei der folgenden Hauptsitzung vorgestellt. Die bisherige Arbeitsgruppe wird formal aufgelöst, um die Gründung als „e.V.“ voranzutreiben.

Am 15. Oktober erfolgt in Stuttgart die Neugründung der „klüsiko bw“ als e.V. Es wird eine neue Satzung verabschiedet und der erste Vereinsvorstand gewählt. Bereits bei der Gründungsversammlung wird deutlich, dass zukünftig eine engere Kooperation mit der Landespolitik angestrebt wird.

In enger und konstruktiver Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg hat der Vorstand der klüsiko bw e.V., den neuen Rahmenplan zur Krankenhausalarm- und Einsatzplanung (KAEP) maßgeblich mitgestaltet.